Tanja Michel ist vierfache Mutter, Ehefrau, Küsterin und leidenschaftliche Handballerin. Bei einem Skiunfall im Jahr 2004 wird ihr linkes Knie schwer verletzt. Elf Jahre später ist es genau dieses Knie, das sie sich bei einer unbedachten Bewegung verdreht – und eine (fast) unglaubliche Geschichte nimmt ihren Lauf.
Drei Knie-TEPs werden eingesetzt und wieder herausgenommen, da Entzündungen die Heilung verhindern. Ihre gute Laune und ihren unbändigen Optimismus lässt sich die 52-Jährige jedoch nicht nehmen. Im Juli 2020 wird ihr das vierte künstliche Kniegelenk eingesetzt, mit dem Hinweis, dass danach nur noch eine Versteifung oder Amputation infrage kommt.
Schon wenige Wochen später schlich sich jedoch wieder der alte Schmerz ein. Nur zu gut kannte sie diese Symptome. Im Dezember 2020 wurde dann eines Abends der Unterschenkel des Problembeins plötzlich besorgniserregend rot. Als die Oberärztin am nächsten Tag nach der Untersuchung allein Tanjas Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss, war ihr sofort klar, dass nun wohl eine schwerwiegende Entscheidung getroffen werden muss.
„Da ich ja in den Jahren zuvor schon einen Vorgeschmack bekommen hatte, wie das Leben mit einem Bein sein würde, was nicht belastbar ist, stand meine Entscheidung für eine Amputation sehr schnell fest. Als der Tag gekommen war, versprach ich meiner kleinen Tochter, dass ich auf jeden Fall wieder Rad mit ihr fahren würde. Das war genug Motivation für die nächste Zeit“, erinnert sich Tanja.
Wichtige Vertrauensperson – Tanjas Orthopädietechniker
„Tanja kam vor einem Dreivierteljahr mit ihrer Interimsversorgung zu mir. Sie hatte große Probleme damit und vor allem viele Schmerzen“, erinnert sich Orthopädietechniker Frank Leipold vom Sanitätshaus Mitterle. „Sie hat sehr disharmonische Stumpfverhältnisse mit einem großen OP-bedingten Weichteilüberhang am Ende des Stumpfes, was eine Versorgung zur Herausforderung für Patient und Techniker macht.
In solchen Fällen sollte man von Anfang an bedingungslos den Stumpf komprimieren, vor allem auch durch ein entsprechendes Schaftdesign zur Aufnahme des gesamten Volumens, sonst wird es nichts. Tanja ließ sich auf meine Vorgehensweise und Strategie ein, was sehr gut war. Es gibt auch Patienten, die nicht bereit sind, diesen Weg zu gehen. In solchen Fällen ist es schwierig, einen guten gemeinsamen Weg zu finden. Empathie, das gegenseitige Vertrauen von Patient und Mechaniker und die entsprechende Kenntnis der Technik sind die Grundlagen einer erfolgreichen Versorgung“, resümiert der Fachmann.
Er war es auch, der ihr vor einiger Zeit eine Probeversorgung mit dem Power Knee von Össur vorgeschlagen hatte. Es würde Tanja dank Motorkraft und künstlicher Intelligenz unterstützen, wieder mobiler im Alltag zu werden.
„Als ich vom hervorragenden technischen Service von Össur von dem Power Knee gehört habe, wusste ich sofort, dass es das Richtige für Tanja sein würde. Das motorgetriebene Gelenk unterstützt sie beim Aufstehen, beim Treppensteigen und auf der Schräge. Zudem schont es die erhaltene Seite und ermöglicht eine nicht unwesentliche Kraftersparnis, was in der Folge zu längeren Gehstrecken führt“, erklärt Frank Leipold zufrieden.
Die Mutter von vier Kindern war begeistert: „Wenn ich ging, kostete es nicht mehr so viel Kraft. Ich kam schnell gut zurecht und wusste, dass das die perfekte Prothese für mich war.“
Was Tanja verwendet
Tanja trägt das POWER KNEE. Es ist ein motorisiertes mikroprozessorgesteuertes Kniegelenk, das aktiv Muskelkraft ersetzt. So hilft es Tanja beim Treppensteigen, Aufstehen und beim Hinabgehen von Schrägen.
Den ganzen Beitrag zu Tanjas Erfahrungsbericht finden sie bei ÖSSUR unter folgendem Link.